Hans-Georg Ring (1925 – 2009) wurde in Danzig geboren. Nach dem Krieg sammelte er erste Erfahrungen auf dem Kunststoffsektor bei den Firmen Phoenix in Hamburg und Teroson in Heidelberg, wo er auf dem Gebiet der Entwicklung von Hochpolymeren für die Schall- und Schwingungsisolierung erfolgreich tätig war. Von 1960 bis zu seinem Tod war er mit seiner Familie in Lemförde im Landkreis Diepholz ansässig.
Hans-Georg Ring war nicht nur einer der frühen Pioniere der Polyurethan-Technologie, sondern hat auch über Jahrzehnte die rasante Entwicklung dieses Spezialkunststoffs vorangetrieben. Zunächst als Angestellter der Lemförder Metallwaren AG erhielt er 1960 von deren Gründer Dr. Jürgen Ulderup den Auftrag, Materialien zur Geräuschdämpfung im Fahrzeugbau zu entwickeln. Noch im gleichen Jahr wurde er als freier Mitarbeiter zum Leiter der von den Herren Dr. Ulderup und Dr. Reuter gegründeten und später zur Elastogran-Gruppe gehörenden Firma TAG (Technische Akustik GmbH) berufen, die in den folgenden Jahren die weltweit ersten 2-Komponenten-Systeme für harte, halbharte und weichelastische Polyurethan-Schaumstoffe entwickelte.
Ende 1979 schied Hans-Georg Ring aus der Elastogran Gruppe, die seit 1969 zur BASF-Gruppe gehört, aus. Danach konzentrierte er seine vielfältigen unternehmerischen Aktivitäten in eigenen Gesellschaften, die er zwischen 1974 und 1990 gründete, so die MR-Kunststoff-Technik GmbH in Diepholz sowie die KTL-Kunststoff-Technik GmbH und R-TEC Ring-Technologie GmbH in Lemförde. Aus technischen Innovationen wurden unternehmerische Erfolge: So die erstmalige Produktion von Automobilsitzen für den VW Golf GTI nach dem in Lemförde bei TAG entwickelten sogenannten Kaltschaumverfahren, die Herstellung eines Hardtops für BMW aus STRUCTHAN, einem Wabenverbundwerkstoff, und die Fertigung einer Fülle von Polyurethan-Formteilen für die Automobil-, Bau- und Möbelindustrie.
Lemförde und die Region am Dümmer im Landkreis Diepholz waren und sind ein guter Nährboden für technische Entwicklungen und wirtschaftliche Erfolge, wie das Lebenswerk von Hans-Georg Ring zeigt. Als Stifter wollte er mit der HANS-GEORG-RING-STIFTUNG einen Teil seines Erfolgs an die Region geben.
„Förderung von Bildung, insbesondere die Aus-, Fort- und Weiterbildung des handwerklich-gewerblichen, industriellen und wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Forschung, Entwicklung, Produktion, Anwendung, Verarbeitung sowie des Marketings und des Vertriebs von Kunststoffen sind die Projekte und Aktivitäten, die von der Stiftung in der Region gesponsert werden.”
Der Stiftungszweck wird entsprechend der Stiftungssatzung verwirklicht durch die Vergabe von Stipendien an Personen:
Die finanzielle Unterstützung dieser Personen bei Auslandsaufenthalten zum Zwecke der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung. Des Weiteren geht es um die Förderung von gemeinnützigen Einrichtungen, die im o.g. Rahmen entsprechende Bildungsabschlüsse vergeben.
Ein Teil des Stiftungszwecks unterliegt der finanziellen Unterstützung von Personen, die unverschuldet in Not geraten sind.
Alle Leistungen der Stiftung sind begrenzt auf:
Für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Aus-, Fort- und Weiterbildung für den handwerklich-gewerblichen, industriellen und wissenschaftlichen Nachwuchs aus Forschung, Entwicklung, Produktion und Anwendung vergibt die Stiftung den Hans-Georg-Ring-Preis.
Die Stiftung wird von einem ehrenamtlich tätigen Vorstand geführt, der aus fünf Personen besteht:
Vorsitzender
Lemförde, Geschäftsführer
Lemförde, Pensionär
Lemförde, Pensionär
Diepholz, Sparkassenbetriebswirt
Lemförde, Rechtsanwalt
Dr. H.-H. Dehmel hat als Gründungsmitglied in Zusammenarbeit mit dem Stifter wesentlich zum Inhalt der Stiftung gewirkt. Bis Ende des Jahres 2023 gestaltete er als stellvertretender Vorsitzender spürbar die Aktivitäten im Vorstand und im Wirkungskreis der Stiftung. Sodann hat er sich aus persönlichen Gründen aus dem Vorstand zurückgezogen.
Von Recheninstrumenten für kleine Kinder mit Hilfe von Zahlenstrahlen in der Grundschule über Maschinen zur Additiven Fertigung, besser bekannt als 3-D-Druck, für die Berufsbildende als auch die Realschule und Mikroskopie für die Oberschule bis hin zur Beteiligung an der Anschaffung von aufwändigen Analysengeräten für das Gymnasium sind in der Vergangenheit Bildungseinrichtungen gefördert worden. Nicht auszulassen ist die Unterstützung bei der Ausstattung zur Digitalisierung, z.B. durch Smartboards oder Maschinensteuerungen.
Dies sind nur einige Beispiele: Die Stiftung hat auch deutschen Sprachunterricht für junge Menschen aus Krisengebieten gesponsort, von denen nicht wenige nach der Schule einer technischen Lehre nachgegangen sind. Die Aussicht auf Förderung einzelner Personen durch ein Stipendium für eine technisch-naturwissenschaftliche Ausbildung ist immer wieder genutzt worden.
Die HANS-GEORG-RING-STIFTUNG verfolgt ausschließlich gemeinnützige und mildtätige Zwecke.
Zuwendungen werden nur für satzungsgemäße Zwecke verwendet.
HANS-GEORG-RING-STIFTUNG
c/o BASF Polyurethanes GmbH
Postfach 1140
49440 Lemförde
info@hgring-stiftung.de
Ansprechpartner für allgemeine Fragen:
Dr. Friedhelm Lehrich
Horstmannring 40
49448 Lemförde
e-mail: die.lehrichs@online.de